Mikroskopische Wurzelkanal­behandlung/Revision

Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist die Entfernung von Bakterien und infiziertem  oder  abgestorbenem Gewebe aus dem Zahninneren. Das  Kanalsystem wird hierbei dreidimensional aufbereitet, ausgiebig  desinfiziert und anschließend mit einem Füllmaterial abgedichtet. Um die sehr feinen, verästelten Wurzelkanäle sicher aufspüren und bearbeiten zu können, ist eine gute Sicht nicht nur hilfreich, sondern in der modernen Endodontie unerlässlich. Mit dem bloßen Auge sind die feinen Eingänge zu den Kanälen oftmals nicht zu erkennen.

Zur besseren Vorstellung der Größenverhältnisse: Die Nervenkammer in einer Zahnkrone eines oberen Backenzahnes ist etwa 4 x 4mm groß. Aus dieser Nervenkammer gehen in der Regel 4, in Ausnahmefällen  auch 3, 5 oder sogar 6 Kanäle ab. Diese Kanäle sind zwischen 8 und 16 mm lang und haben nicht selten einen Durchmesser unter 0,1 mm. Diese Kanäle können stark gekrümmt, verästelt oder abschnittsweise sogar komplett verschlossen sein. Verlässt man sich nur auf das Fingerspitzengefühl, bleiben viele Kanäle und Nischen im Verborgenen. Die dort verbliebenen Bakterien können zu einem erneuten Aufflammen der Entzündung auch Jahre nach der Behandlung führen.

Nur 39 % der in Deutschland herkömmlich (ohne Operationsmikroskop) durchgeführten Wurzelkanal-behandlungen sind erfolgreich, und nur 12 % der durchgeführten Behandlungen zeigen ein Ergebnis, welches den Anforderungen der ESE (European Society of Endodontology) entspricht. Moderne Operationsmikroskope, die mit einer ausgeklügelten Optik (bis 35-fache Vergrößerung) ausgestattet sind, lassen uns heute nicht mehr "im Dunkeln" arbeiten. Dabei spielt nicht nur die starke Vergrößerung eine wichtige Rolle, sondern auch die mit einem Operationsmikroskop mögliche optimale Ausleuchtung. Modernstes LED-Licht erlaubt uns eine optimale Ausleuchtung des Zahninneren. Zielsicher und kontrolliert können wir auch schwierige Verästelungen behandeln. Auch Problemfälle, wie Perforationen (Löcher) in der Wurzelkanalwand oder abgebrochene Instrumente im Wurzelkanal sind mit Hilfe des OP-Mikroskops meist zu lösen.

Revision einer Wurzelkanalbehandlung

Unter einer Wurzelkanalrevision versteht man die Entfernung
und Erneuerung einer vorhandenen Wurzelfüllung. Die Revision einer bestehenden Wurzelfüllung ist vor allem dann notwendig, wenn Beschwerden wiederkommen, keine Tendenz zur Besserung erkennbar ist oder eine entzündliche Veränderung auf einem Röntgenbild diagnostiziert wird.

Die Beschwerden können hierbei sehr unterschiedlich sein. Schmerzen, Pochen, Fisteln, die meist als „kleine Eiterpickelchen“ am Zahnfleisch von den Patienten wahrgenommen werden bis hin zu Schwellungen können eindeutige Zeichen einer Entzündung sein.

Es gibt jedoch auch chronische und symptomlose Fälle, die nicht selten zufällig als Nebenbefunde diagnostiziert werden.


Ursachen für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung sind:

  • Verbleiben von Bakterien und Mikroorganismen im Kanalsystem
  • unbehandelte Wurzelkanäle und Wurzelkanalabschnitte
  • erneute Infektion des Kanalsystems durch undichte Kronen oder Füllungen
  • Instrumentenfraktur im Wurzelkanal

Entfernung von frakturierten (abgebrochenen) Instrumenten aus Wurzelkanälen

Ist die Ursache für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung ein abgebrochenes und im Wurzelkanal verbliebenes Instrument, so ist es oft möglich, dieses Instrument mit Hilfe des Operationsmikroskops und speziellen Ultraschallinstrumenten zu entfernen. Die Möglichkeit, ein frakturiertes Instrument sicher zu entfernen, wird hauptsächlich durch die Morphologie des Zahnes, die Lage des Instruments im Wurzelkanal und die Art des Instruments beeinflusst. Diese Behandlungen können unter Umständen sehr zeitintensiv sein.

Vorteile der mikroskopischen Endodontie

  • Sie eliminiert minimalinvasiv die Ursache der Erkrankung
    (Bakterien im Kanalsystem)
  • Sie ist kein chirurgischer Eingriff
  • die Folgekosten für ein Implantat oder eine Brücke zum
    Ersatz des Zahnes können entfallen

Wie bei jeder medizinischen Behandlung kann niemand einen hundertprozentigen Erfolg garantieren. Durch die moderne Endodontie ist es uns aber heute möglich, Zähne zu retten, die noch vor einigen Jahren hätten entfernt werden müssen.

Eine derart aufwendige Behandlung zum Erhalt Ihres Zahnes erfordert allerdings viel Zeit, Sorgfalt, Fachkenntnis und das richtige Equipment. Behandlungen dieser Art sind sehr kostenintensiv und liegen daher außerhalb der Regelleistungen der gesetzlichen Krankenkassen. Hierin ist begründet, dass die Berechnung dieser Behandlung nur auf Basis der privaten Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) erfolgen kann. Für gesetzlich versicherte Patienten entstehen im Rahmen der Behandlung Kosten für Leistungen, die die gesetzliche Krankenkasse nicht trägt.

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